findet am 22. Oktober um 14:50 im Raum 3027
statt. Die Teilnahme an der Einführungsveranstaltung ist notwendig für die Teilnahme am Praktikum. Falls
Ihnen eine Teilnahme nicht möglich ist, nehmen Sie bitte Kontakt mit Anni-Yasmin Turhan
auf.
Position im
Studienplan
Für der Master in Informatik wird dieses
Forschungsprojekt im Modul INF-PM-FPG (im Umfang von
8 SWS) angeboten und es gibt 12 Punkte dafür.
Voraussetzungen
Kenntnisse der Aussagenlogik sind
notwendig. Kenntnisse aus folgenden Vorlesungen sind
hilfreich: - Formale Systeme - Theoretische Informatik und
Logik - Description Logics
Organisation
In einer Einführungsveranstaltung (siehe oben) werden verschiedene
Themen vorgestellt. Die interessierten Studenten können dann ein
Thema zur Bearbeitung auswählen. Studenten, die an einer Teilnahme am
Forschungspraktikum interessiert sind, jedoch an der
Einführungsveranstaltung nicht teilnehmen können, sollten Anni-Yasmin Turhan
kontaktieren. Jedem Studenten wird abhängig vom gewählten Thema ein
Tutor zugewiesen. Während des Semesters werden regelmäßige Treffen
des Studenten und seines Tutors abgehalten. Am Ende des Semesters
präsentiert der Student die Ergebnisse des Forschungsprojektes in
einem Vortrag.
Sprache
Die Abschlusspräsentation kann in deutsch oder
englisch gehalten werden.
Pflichten der
Teilnehmer
Die Teilnehmer sollten die relevante Literatur lesen und diese mit
ihrem Tutor diskutieren, um mit dem gewählten Thema vertraut zu
werden. Die ggf. nötige Implementierungsarbeit (falls vorhanden)
sollte in einer strukturierten Weise ausgeführt werden, und muss
ordentlich dokumentiert werden. Falls ein Thema von zwei oder mehr
Studenten bearbeitet wird, dann ist das Aneignen von Fähigkeiten zur
Gruppenarbeit ein weiteres Ziel des Praktikums. Die Ergebnisse des
Forschungsprojekts müssen in einem Bericht (~25 Seiten) beschrieben
und in einem Vortrag (~30 Minuten) am Semesterende präsentiert
werden. Weiterhin sind die Teilnehmer verpflichtet, genügend Zeit
für die Durchführung des Forschungsprojektes zu reservieren. Die
unbedingte Frist zur Beendigung des
Forschungspraktikums ist der Beginn des folgenden Semesters, d.h. die
Bearbeitungszeit für das Praktikums beträgt ein Semester inklusive der
vorlesungsfreien Zeit. Es obliegt dem teilnehmenden Studenten, das
Praktikum rechtzeitig zu beginnen und Termine mit dem Tutor für
regelmäßige Besprechungen während des Semesters zu
vereinbaren.
Themen
Bei der Themenauswahl berücksichtigen Sie bitte Ihr vorhandenes
Wissen. Falls Sie bespielsweise ein Thema im Fachgebiet
Beschreibungslogik wählen möchten, dann sollten Sie idealerweise an
der Vorlesung "Description Logics" teilgenommen haben bevor Sie
das Praktikum beginnen.
(1) Endliche Herbrand-Modelle für Hornklauseln
Man kann die Existenz eines endlichen Herbrand-Modells für bestimmte
Mengen von prädikatenlogischen Anti-Hornklauseln in exponentieller
Zeit entscheiden. Dieses Entscheidungsproblem ist außerdem
ExpTime-hart. Das Ziel dieses Praktikums ist es, die Komplexität des
analogen Problems für Mengen von Hornklauseln zu bestimmen. Dazu soll
ein Algorithmus entwickelt und/oder untere Schranken mittels eines
Härtebeweises gefunden werden und diese Ergebnisse dann auf die
Kombination von Horn- und Anti-Hornklauseln zu erweitern.
Es werden grundlegende Kenntnisse über
Prädikatenlogik sowie Komplexitätstheorie vorausgesetzt.
(2) Endliche
Herbrand-Modelle für Anti-Hornklauseln
Das Ziel dieses
Praktikums ist es, einen Algorithmus zu implementieren, der die
Existenz endlicher Herbrand-Modelle für bestimmte Mengen von
prädikatenlogischen Anti-Hornklauseln entscheidet. Das Programm soll
an vielfältigen Eingabeproblemen getestet werden. Die
Programmiersprache kann frei gewählt werden.
Es werden
grundlegende Kenntnisse über Prädikatenlogik sowie gute
Programmierfähigkeiten vorausgesetzt.
(4) Most
Specific Generalizations w.r.t. General TBoxes in ELgfp
Dieses Thema zielt auf die Implementierung und Evaluierung von
Methoden zur Berechnung des kleinsten gemeinsamen Oberbegriff (least
common subsumer) und speziellster Begriff (most specific concept) in
der leicht-gewichtigen Beschreibungslogik ELgfp, d.h. EL interpretiert
mit größter Fixpunkt Semantik. Im Unterschied zu Standard-EL mit
deskriptiver Semantik existieren diese speziellsten
Verallgemeinerungen stets in ELgfp und können in polynomieller Zeit
berechnet werden. Weiterhin sollte der Student einen Vergleich mit
speziellsten Generalisierungen bezüglich deskriptiver Semantik und mit
Rollentiefe-beschränkten speziellsten Generalisierungen bezüglich
deskriptiver Semantik machen.
Grundlegende Kenntnisse von
Beschreibungslogiken und gute Programmierfähigkeiten werden erwartet.
Für eine einfachere Verwendung und Integration mit existierenden
Programmen (z.B. Elk, Protégé usw.) sollte das Programm auf der OWL
API aufbauen.
(5) Formale
Begriffsanalyse & Aussagenlogik: Von Pseudo-Inhalten zu
Implikations-Basen
Ziel dieses Themas ist die
Formulierung einer minimalen Theorie von Implikationen, die in einer
gegebenen Menge von aussagenlogischen Modellen gelten, und aus der
alle anderen Implikationen folgen, die in der gegebenen Modellmenge
gelten. Hierfür ist ein Isomorphismus zwischen aussagenlogischen
Modellmengen und formalen Kontexten nötig, um bestehende Ergebnisse
aus der formalen Begriffsanalyse zu verwenden. Weiterhin sollte der
Student einen Algorithmus zur Berechnung der Implikations-Basis
angeben. Die Resultate können auf aussagenlogische Basen erweitert
werden.
Grundlegende Kenntnisse in Aussagenlogik und
Mengenlehre werden erwartet. Weitere Kenntnisse in Logik oder
Ordnungstheorie können hilfreich sein.
Literatur [1] Bernhard Ganter und Rudolf Wille:
Formale Begriffsanalyse - Mathematische Grundlagen, Springer Verlag,
Heidelberg 1996 [2] Bernhard Ganter: Attribute
Exploration with Background Knowledge