Kenntnisse der Aussagenlogik sind
notwendig. Kenntnisse aus folgenden Vorlesungen sind
hilfreich: - Formale Systeme - Theoretische Informatik und
Logik - Description Logics
Organisation
In einer Einführungsveranstaltung
(siehe oben) werden verschiedene Themen vorgestellt. Die
interessierten Studenten können dann ein Thema zur Bearbeitung
auswählen. Studenten, die an einer Teilnahme am Praktikum
interessiert sind, jedoch an der Einführungsveranstaltung nicht
teilnehmen können, sollten Anni-Yasmin Turhan
kontaktieren. Jedem Studenten wird abhängig vom gewählten Thema ein
Tutor zugewiesen. Während des Semesters werden regelmäßige Treffen
des Studenten und seines Tutors abgehalten. Am Ende des Semesters
präsentiert der Student die Ergebnisse des Praktikums in einem
Vortrag.
Sprache
Die Abschlusspräsentation kann in deutsch oder
englisch gehalten werden.
Pflichten der
Teilnehmer
Die Teilnehmer sollten die relevante Literatur
lesen und diese mit ihrem Tutor diskutieren, um mit dem gewählten
Thema vertraut zu werden. Die nötige Implementierungsarbeit (falls
vorhanden) sollte in einer strukturierten Weise ausgeführt werden, und
muss ordentlich dokumentiert werden. Falls ein Thema von zwei oder
mehr Studenten bearbeitet wird, dann ist das Aneignen von Fähigkeiten
zur Gruppenarbeit ein weiteres Ziel des Praktikums. Die Ergebnisse des
Projekts müssen in einem Praktikumsbericht (~15 Seiten) beschrieben
und in einem Vortrag (~30 Minuten) am Semesterende präsentiert
werden. Weiterhin sind die Teilnehmer verpflichtet, genügend Zeit
für die Durchführung des Praktikums zu reservieren. Die unbedingte Frist zur Beendigung des Praktikums ist
der Beginn des folgenden Semesters, d.h. die Bearbeitungszeit für das
Praktikums beträgt ein Semester inklusive der vorlesungsfreien
Zeit. Wenn das Praktikum nicht rechtzeitig abgeschlossen werden kann,
dann können keine Credits vergeben werden. Es obliegt dem
teilnehmenden Studenten, das Praktikum rechtzeitig zu beginnen und
Termine mit dem Tutor für regelmäßige Besprechungen während des
Semesters zu vereinbaren.
Themen
Bei der Themenauswahl berücksichtigen Sie
bitte Ihr Vorwissen. Falls Sie bespielsweise ein Thema im Fachgebiet
Beschreibungslogik wählen möchten, dann sollten Sie erfolgreich an der
Vorlesung "Description Logics" teilgenommen haben.
(1) Endliche
Herbrand-Modelle für Hornklauseln
Man kann die Existenz
eines endlichen Herbrand-Modells für bestimmte Mengen von
prädikatenlogischen Anti-Hornklauseln in exponentieller Zeit
entscheiden. Dieses Entscheidungsproblem ist außerdem
ExpTime-hart. Das Ziel dieses Praktikums ist es, die Komplexität des
analogen Problems für Mengen von Hornklauseln zu bestimmen. Dazu soll
ein Algorithmus entwickelt und/oder untere Schranken mittels eines
Härtebeweises gefunden werden.
Es werden grundlegende
Kenntnisse über Prädikatenlogik sowie Komplexitätstheorie
vorausgesetzt.
(2) Endliche Herbrand-Modelle für Anti-Hornklauseln
Das Ziel dieses Praktikums ist es, einen Algorithmus zu
implementieren, der die Existenz endlicher Herbrand-Modelle für
bestimmte Mengen von prädikatenlogischen Anti-Hornklauseln
entscheidet. Das Programm soll an vielfältigen Eingabeproblemen
getestet werden. Die Programmiersprache kann frei gewählt werden.
Es werden grundlegende Kenntnisse über Prädikatenlogik sowie gute
Programmierfähigkeiten vorausgesetzt.
In this project, the student is expected to design, implement and execute different tests for
evaluating the practical cost of adding support to new constructors into a reasoner. As a guiding
example, the cost of adding support of rough logical constructors is to be analysed. A deep
statistical analysis and understanding of the obtained data is expected.
A basic knowledge of statistical tools and methods is desired, but not mandatory.
(4) Most Specific Generalizations w.r.t. General TBoxes in ELgfp
Dieses Thema zielt auf die Implementierung und Evaluierung von Methoden zur Berechnung des kleinsten gemeinsamen Oberbegriff
(least common subsumer) und speziellster Begriff (most specific concept) in der leicht-gewichtigen Beschreibungslogik ELgfp,
d.h. EL interpretiert mit größter Fixpunkt Semantik. Im Unterschied zu Standard-EL mit deskriptiver Semantik existieren diese
speziellsten Verallgemeinerungen stets in ELgfp und können in polynomieller Zeit berechnet werden.
Weiterhin sollte der Student einen Vergleich mit speziellsten Generalisierungen bezüglich deskriptiver Semantik und mit
Rollentiefe-beschränkten speziellsten Generalisierungen bezüglich deskriptiver Semantik machen.
Grundlegende Kenntnisse von Beschreibungslogiken und gute Programmierfähigkeiten werden erwartet.
Für eine einfachere Verwendung und Integration mit existierenden Programmen (z.B. Elk, Protégé usw.) sollte das
Programm auf der OWL API aufbauen.
(5) Formale Begriffsanalyse & Aussagenlogik: Von Pseudo-Inhalten zu Implikations-Basen
Ziel dieses Themas ist die Formulierung einer minimalen Theorie von Implikationen, die in einer gegebenen
Menge von aussagenlogischen Modellen gelten, und aus der alle anderen Implikationen folgen, die in der
gegebenen Modellmenge gelten. Hierfür ist ein Isomorphismus zwischen aussagenlogischen Modellmengen und formalen
Kontexten nötig, um bestehende Ergebnisse aus der formalen Begriffsanalyse zu verwenden. Weiterhin sollte der
Student einen Algorithmus zur Berechnung der Implikations-Basis angeben. Die Resultate können auf
aussagenlogische Basen erweitert werden.
Grundlegende Kenntnisse in Aussagenlogik und Mengenlehre werden erwartet. Weitere Kenntnisse in Logik oder Ordnungstheorie können hilfreich sein.
Literatur
[1] Bernhard Ganter und Rudolf Wille: Formale Begriffsanalyse - Mathematische Grundlagen, Springer Verlag, Heidelberg 1996
[2] Bernhard Ganter: Attribute Exploration with Background Knowledge